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Das KIT versucht, Lehre, Forschung und Innovation in die Wirklichkeit zu bringen.
In diesem Sinne beschäftigen wir uns am dazugehörigen IPEK mit der Erforschung
von Innovationen, die im besten Schumpeterschen Verständnis dann Innovationen
sind, wenn sie erfolgreich sind und sich durchsetzen. Außerdem
beschäftigen wir uns mit den Grundlagen und der angewandten Forschung von
Produktentwicklungen unter anderem auf dem Gebiet der Antriebstechnik. Für
uns sind die so genannten „Real World Problems“ von Unternehmen besonders
interessant. So sind rund 50 Prozent unserer Forschungsprojekte kooperative
Aufträge, unter anderem von der FVA. Mit den Ergebnissen geben wir Unternehmen
quasi die Basis für die letzte Meile bis zum erfolgreichen Produktlaunch und
für weitere daraus entstehende Entwicklungen.
Durch den hohen Praxisbezug. Während viele Institute im Ausland beim System
Engineering vielfach anhand synthetischer Beispiele forschen, arbeiten wir mit
Praxisbeispielen. Die FVA ist in meinen Augen eine überaus erfolgreiche Partnervermittlung
zwischen Industrie und Forschung. Unternehmen, die Lösungen
suchen, werden über vorwettbewerbliche, gemeinschaftliche Forschungsprojekte
mit wissenschaftichen Instituten zusammengebracht. Umgekehrt werden Institute,
die bereits einer Lösung auf der Spur sind, mit der Industrie vernetzt. Diese
einzigartige, praxisbezogene Zusammenarbeit ist meiner Meinung nach auch
einer der Gründe für den Erfolg des deutschen Ingenieurwesens in der Welt. Insbesondere
mittelständische Unternehmen können davon profitieren.
Wir betreuen seit Jahren permanent bis zu fünf FVA-Forschungsprojekte
gleichzeitig, die zum Teil über mehrere Jahre laufen. Daraus haben
sich viele Erfolgsgeschichten ergeben, sei es auf
dem Gebiet der Antriebssysteme, von Industrie
4.0 oder agilen Entwicklungsprozessen. An
vielen Stellen sind dabei Teile unserer Forschung
eingeflossen, die man natürlich im
Einzelnen messen könnte.
Ja definitiv. Der Erfolg ist Basis für weitere
Forschung und für weitere Projekte. Merken
wir etwa wie im Falle der Temperaturmessung
an Kupplungssystemen, dass wir
mit der herkömmlichen Messtechnik nicht
weiterkommen, gehen wir zurück zur
Grundlagenforschung. In dem erwähnten
Fall ist daraus die Temperaturverteilungsmessung
auf Basis von Sensorfasern entstanden,
die viel punktgenauer ist als eine
Messung, die mit Durchschnittswerten
arbeitet. Das ist wie ein Kreislauf. Abgesehen
davon sind erfolgreiche Projekte die
beste Basis für Wiederbeauftragungen,
wenn es etwa um die Weiterentwicklung
einer neuen Produktgeneration geht.