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 Herr  Dr.  Löpenhaus,  
 Sie  haben  die  FVA-Workbench  
 maßgeblich mitentwickelt.  
 Was  ist  das  außergewöhnliche  an  
 dieser Software? 
 Die Workbench ist ein Berechungs- und Simulationsstool, 
  das das Wissen aus 50 Jahren  
 FVA-Forschung für jedes Mitglied direkt in der Praxis  
 anwendbar macht — passend für jedes Getriebe,  
 passend für jedes Unternehmen und passend für jede  
 Branche. Außerdem wird die Software laufend mit den  
 neuesten Forschungserkenntnissen aktualisiert. 
 Warum  ist  die  Workbench  für  die  FVA-Mitglieder  so  
 wertvoll?  
 Mit der Workbench kann man einen digitalen Zwilling von einem  
 realen Getriebe generieren und damit die in der Realität  
 wirkenden Belastungen und Beanspruchungen virtuell nachstellen. 
  Mit der intuitiven 3D-Visualisierung kann jede Getriebekomponente  
 wie in einem virtuellen Testlabor anwenderfreundlich  
 auf Herz und Nieren geprüft werden. Während ein  
 reales Testlabor Stunden oder sogar Tage braucht, um den  
 Versuchsaufbau zu verändern, kann man in der Workbench in  
 Sekundenschnelle einfach die Parameter per Klick variieren. 
 Wenn ich schon über ein gut ausgerüstetes Testlabor  
 verfüge  oder  bereits  einer  anderen  Innovationsplattform  
 angehöre — wofür brauche ich dann  
 noch eine Workbench? 
 Forschungsergebnisse werden normalerweise in  
 Zwischen- und Abschlussberichten festgehalten  
 und veröffentlicht. Das tut die FVA auch, die  
 Berichte sind für die Mitglieder auf  
 THEMIS zugänglich. Doch Berichte  
 muss man zuerst lesen, einordnen  
 und  für  die  eigene  Praxis  
   
   
   
   
 anwendbar  machen.  All  
 das  macht  die Workbench  automatisch, 
  denn hier sind die Forschungsergebnisse  
 direkt  in  Berechnungsformeln  
 und Modellen sowie Normen  
 und Richtlinien  umgewandelt.  Man muss  nur  
 noch  die  firmeneigenen Daten  eingeben,  um  jeden  
 Tag mit den allerneuesten Forschungsergebnissen  
 arbeiten zu können. All das passiert automatisch  
 im Hintergrund, ohne dass ich mich als Ingenieur um  
 die Modellimplementierung kümmern muss.  Und wenn  
 ich mich doch noch in das Projekt oder den Abschlussbericht  
 einlesen möchte, verlinkt mich die Workbench direkt  
 zum Ablageort in THEMIS. 
 Die Workbench ist also der direkte Weg ins Herz der  
 Forschung?   
 Und umgekehrt — denn wir sind ja darüber auch auf ganz direkte  
 Weise mit der industriellen Praxis verbunden. Mit uns passiert  
 Forschung und Industrieanwendung fast parallel, beinahe  
 ohne zeitlichen Versatz. Damit können die Mitglieder zum Beispiel  
 schon heute ihre Antriebe so auslegen, dass sie neuen  
 Normen bereits sehr frühzeitig entsprechen. Das ist natürlich  
 ein extremer Wettbewerbsvorteil. 
 Hat  das  klassische,  analoge  Testlabor  also  ausgedient? 
 Nein, sicherlich nicht. Die Workbench trägt dazu bei,  
 hier die Entwicklungszyklen zu verkürzen und die  
 Forschungskosten zu reduzieren. Und vor allem ermöglicht  
 sie  auch  kleinen  und  mittelständischen  
 Unternehmen,  eigene  Innovationen  
 auf Grundlage der neuesten Forschungserkenntnisse  
 zu entwickeln und die  
 Zukunft der Branche aktiv mitzugestalten. 
   
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