Zukunftstechnologien für elektrische Antriebe, Welle-Nabe-Verbindungen und Gleitlagertechnik
Vier neue FVA-Forschungsprojekte im Dezember 2025 gestartet
Zum Jahresausklang sind vier neue Forschungsprojekte in den Bereichen elektrische Maschinen, Welle-Nabe-Verbindungen und Gleitlagertechnik gestartet. Die Vorhaben adressieren zentrale Herausforderungen der industriellen Antriebstechnik und leisten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit entlang der gesamten Antriebskette.
Mit einem Gesamtfördervolumen von rund 1,1 Mio. Euro werden die Projekte durch Mittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) im Rahmen des IGF-Programms sowie durch Eigenmittel der FVA ermöglicht. Damit stärkt die FVA weiterhin die anwendungsorientierte, gemeinschaftliche Vorlaufforschung und bietet insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen einen direkten Zugang zu aktuellen wissenschaftlichen Entwicklungen.
Alternative Magnetmaterialien für zukünftige elektrische Maschinen (FVA 1025 II)
Die Verfügbarkeit leistungsfähiger Permanentmagnete ist entscheidend für die Energiewandlung in elektrischen Maschinen. Während Nd-Fe-B heute den Stand der Technik bestimmt, gelten seine Rohstoffe als kritisch. Das Projekt untersucht Alternativen zu Nd-Fe-B, analysiert deren magnetische Eigenschaften und bewertet den Reifegrad potenzieller Materialsysteme für die industrielle Anwendung. Damit knüpft das Vorhaben an ein Vorprojekt an und erweitert die Materialbasis für zukünftige elektrische Antriebssysteme.
Institut: TU Darmstadt (IDD), Fraunhofer IWKS
Additiv gefertigter Hochdrehmomentantrieb mit optimierter Rotorbauweise (FVA 882 II)
Die additive Fertigung eröffnet neue Möglichkeiten für kompakte Hochleistungsantriebe. Im Projekt entsteht ein Rotor für elektrisch erregte Synchronmaschinen mit integrierter Kühlung und reduzierten Wirbelstromverlusten. Ziel ist eine vollelektrische, ressourcenschonende Antriebslösung mit hoher Drehmomentdichte. Die erzielten Ergebnisse fließen in Auslegungsrichtlinien ein, die Unternehmen – insbesondere KMU – bei der Entwicklung innovativer Produkte unterstützen.
Institut: Leibniz Universität Hannover (IAL), Universität Paderborn (KAt)
Ganzheitliches Berechnungskonzept für Passfederverbindungen (FVA 831 II)
Passfederverbindungen zählen zu den meistgenutzten Verbindungselementen in der Antriebstechnik. Bestehende Normen bilden jedoch die tribomechanischen Einflussfaktoren sowie die realen Betriebsbedingungen nur begrenzt ab. Das Projekt entwickelt ein numerisch basiertes Konzept zur Bestimmung der Gestaltfestigkeit unter kombinierter mechanischer und reibkorrosiver Beanspruchung. Die Ergebnisse fließen in eine neue FVA-Richtlinie ein und werden über das Simulationswerkzeug KERBERT breit nutzbar gemacht.
Institut: TU Chemnitz, Institut für Konstruktions- und Antriebstechnik
Optimierte Systemtoleranzen für hydrodynamische Gleitlager (FVA 803 III)
Hydrodynamische Gleitlager erlauben häufig größere geometrische Abweichungen, ohne die Funktion zu beeinträchtigen – ein Potenzial, das bislang kaum ausgeschöpft wird. Das Projekt entwickelt eine Methode zur kosten- und funktionsoptimierten Bestimmung von Schließtoleranzen und integriert diese in ein bestehendes Assistenzsystem. Dadurch können Fertigungsprozesse wirtschaftlicher gestaltet und die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen gesteigert werden.
Institut: TU Chemnitz, Institut für Konstruktions- und Antriebstechnik
Bleiben Sie auf dem Laufenden – Projektdetails in THEMIS
Alle vier Projekte sind im FVA-Informationssystem THEMIS hinterlegt. Dort können sich Interessierte direkt zu den Projekten eintragen und erhalten automatisch Updates zu Ergebnissen, Treffen und Veröffentlichungen.