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RWTH Aachen University
Oberfläche eines gelaufenen Weißmetalllagers

Werkstoffqualifizierung Gleitlager

FVA 880 I | IGF-Nr. 20883 N

Werkstoffqualifizierung - Betriebspunktabhängige Qualifizierung und Auswahl von Gleitlagerwerkstoffen

Ein Aspekt der Auslegung von Gleitlagern ist die Wahl eines geeigneten Gleitschichtwerkstoffs. Ein Leitfaden oder eine Richtlinie für eine Auswahl des Werkstoffes auf Basis quantifizierbarer Eigenschaften existierte zu Beginn des Vorhabens nicht. Im Vorhaben wurden deshalb zunächst die relevanten Eigenschaften von Gleitlagerwerkstoffen identifiziert. Insbesondere für die Bindungsfestigkeit wurden dabei Defizite aufgedeckt, da der vorhandene Chalmers-Versuch die Belastung der Schicht nicht realitätsgetreu abbildet. Deshalb wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem die Bindungsfestigkeit wie im realen Gleitlager auf Scherung geprüft werden kann. Auf Systemebene wurde eine Testprozedur zur Ermittlung und Quantifizierung der Notlaufeigenschaften entwickelt. Dabei konnte zwischen Ausfällen mit Wellen- und Lagerbeschädigung, Ausfällen nur mit Lagerbeschädigung sowie Durchläufern ohne Beschädigung unterschieden werden. Als Grenze für Ausfälle wurde eine Energiegrenze in Abhängigkeit von Pressung und Gleitgeschwindigkeit identifiziert, bei deren Unterschreitung kein Ausfall auftrat. Bei Überschreitung der Grenze zeigte sich ein Unterschied zwischen Bronze- und Weißmetalllagern, da bei Bronzelagern mit Ausfall in fast allen Fällen auch eine Wellenbeschädigung auftrat. Bei den getesteten Weißmetalllagern trat keine Wellenbeschädigung auf.

Das IGF-Vorhaben IGF-Nr. 20883 N der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA) wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

AiF Mitgliedgefördert vom BMWiK aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
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