„Schmierstoffeinfluss Grübchentragfähigkeit“

FVA 459 III, IGF-Nr. 18652-N

Steigende Anforderungen in Bezug auf Leistung und Gewicht moderner Getriebe erfordern in zunehmendem Maße eine Auslegung der Komponenten nahe den Tragfähigkeitsgrenzen. Die Grübchentragfähigkeit stellt dabei ein wesentliches Auslegungskriterium bei der Dimensionierung einsatzgehärteter Zahnräder dar. Im Vorgängervorhaben FVA 459 II konnte gezeigt werden, dass unter bestimmten Bedingungen mit einer deutlichen Minderung der Grübchentragfähigkeit durch vorliegende Graufleckigkeit zu rechnen ist. Ziel des Forschungsvorhabens FVA 459 III war es, den derzeitigen Stand des Wissens zum Einfluss von Graufleckigkeit auf die Grübchentragfähigkeit unter dem Blickwinkel verschiedener Schmierstoffe sowie verschiedener Schmierungszustände zu erweitern. Hierzu wurden Untersuchungen mit einem Referenzschmierstoff mit erhöhter Viskosität sowie mit verschiedenen Kombinationen aus praxisnahen Grundölen und marktüblichen Additiven durchgeführt.

Die Ergebnisse der experimentellen Untersuchungen belegen, dass die Auswirkungen vorliegender Graufleckigkeit signifikant vom verwendeten Schmierstoff und den Betriebsbedingungen abhängig sind. So konnte sowohl für den höherviskosen Referenzschmierstoff (ISO VG 460) als auch für insgesamt vier praxisnahe Schmierstoffvarianten der Viskositätsklasse ISO VG 100 gezeigt werden, dass bei den im Vorhaben angewendeten Betriebsbedingungen ein begrenztes Maß an Graufleckigkeit zugelassen werden kann, ohne dass eine signifikante Minderung der Grübchentragfähigkeit zu erwarten ist. Als wichtige Kenngröße ist dabei die Sicherheit gegenüber Graufleckigkeit Sλ anzusehen. Die negativen Effekte vorliegender Graufleckigkeit lassen sich wirksam begrenzen bzw. vermeiden, wenn durch den Schmierstoff eine ausreichende Sicherheit gegenüber Graufleckigkeit von Sλ > 2 sichergestellt werden kann. Das Ziel des Forschungsvorhabens wurde erreicht.

 

 

 

 

Das IGF-Vorhaben IGF-Nr. 18652-N der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA) wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

AiF Mitgliedgefördert vom BMWiK aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
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