Lastkollektive RWDR
FVA 696 I, IGF-Nr. 17580 N
Gestaltung von Lastkollektiven zur Prüfung von Radial-Wellendichtungen
Bis heute gibt es keine Möglichkeit, die Auslegung von Radial-Wellendichtringen (RWDR) rechnerisch zu bewerkstelligen. Anwender von RWDR stehen damit vor der Herausforderung, dass für ihren Anwendungsfall geeignete Dichtsysteme nur anhand von Herstellerinformationen und Erfahrungswerten ausgelegt werden können. Um die Eignung des Systems nachzuweisen, sind daher umfangreiche Voruntersuchungen in Form von Prüfläufen notwendig. Diese sind jedoch aufwändig und dementsprechend kostenintensiv und müssen bei jeder Änderung neu durchgeführt werden. Anwender sind daher interessiert daran, ihre Prüfläufe möglichst kompakt und kurz, aber dennoch repräsentativ zu gestalten.
Um die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Belastungsgrößen des Dichtsystems RWDR zu untersuchen, wurden im Projekt zu Beginn einstufige Prüfläufe durchgeführt. Analog dazu wurde eine Vorgehensweise erarbeitet, die dem Anwender bei der Analyse von Dichtsystemen als Leitfaden dient. Durch Berücksichtigung des Untersuchungsablaufs wird sichergestellt, dass nachfolgende Untersuchungen so wenig wie möglich beeinflusst werden. Dies ist vor allem bei Methoden, welche die Bestandteile des Dichtsystems gesamtheitlich betrachten, sowie bei visuellen Analysen wichtig.
Ergebnis der einstufigen Versuche ist die Erkenntnis, dass auch bei langen Versuchsdauern von über 1000 h keine maßgebliche Schädigung des RWDR auftreten muss. Im Gegensatz dazu wurde bei ersten Versuchen zu wechselnder Belastung in Mehrstufenversuchen sehr hoher Verschleiß festgestellt, was den Einfluss von Lastkollektiven auf den Schädigungsverlauf bestätigt.