Fettalterung in Wälzlagern
PA Wälzlager | FVA 913 I
Einfluss von Kinematik und Last auf die Fettalterung in Wälzlagern
Über 80 Prozent der Wälzlager sind fettgeschmiert. In vielen Fällen bestimmt die Fettgebrauchsdauer das Wartungsintervall bzw. die Lagergebrauchsdauer. Während für die Vorhersage der Ermüdungslebensdauer von Wälzlagern mit ISO 281 eine genormte und in der Praxis bewährte Methode bereitsteht, kann die Fettgebrauchsdauer nur über sehr grobe, empirische Katalogverfahren bestimmt werden.
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Damit ist gerade im Kontext von Industrie 4.0 und digitalen Services eine Vorhersage der verbleibenden Fettgebrauchsdauer auf Basis dieser Verfahren nahezu unmöglich. Da diese Schwachstelle in der Wälzlagerauslegung allgemein bekannt ist, haben sich viele Arbeiten mit der Herleitung von physikalischen und chemischen Modellen beschäftigt, um die Fettgebrauchsdauer besser berechenbar zu machen.
Aufgrund der enormen Komplexität des Themas ist bisher aber kein Durchbruch auf diesem Gebiet gelungen, so dass die Katalogverfahren der Hersteller immer noch Stand der Technik sind.
Ziel
Daher sollen in diesem Vorhaben Erkenntnisse gewonnen werden, mit denen das Katalogverfahren später an wichtigen Stellen verbessert werden kann. Konkret soll der Einfluss der Kinematik und der Last auf die Fettgebrauchsdauer untersucht und quantifiziert werden. Damit würden dann die oben genannten digitalen Servies ermöglicht, die Auslegungssicherheit verbessert und durch das Ausreizen von Sicherheitenwechselintervallen verlängert, was zu reduzierten Kosten und reduzierter Umweltbelastung führt.
Durch das bessere Verständnis der Fettalterung im Wälzlager können neue Geschäftsfelder entstehen, in denen insbesondere KMU aufgrund ihrer Flexibilität profitieren können. Hierbei ist die Entwicklung von Fetten und/oder Additivierungen, neuer Condition-Monitoring-Systeme oder die Bereitstellung von Analysedienstleistungen denkbar.