Berechenbare Dichtgüte II
FVA 617 II, IGF-Nr. 17938 N
Rechnerische Abschätzung der Dichtgüte von Radial-Wellendichtringen durch Kenntnis der Systemparametereinflüsse
Bei Radial-Wellendichtringen (RWDR) hat sich der Förderwert als geeignete Kenngröße zur Beschreibung der Dichtgüte erwiesen. Allgemeines Ziel ist die Berechenbarkeit des Förderwertes in Abhängigkeit der Einflussparameter. Erste Ergebnisse zur Erreichung dieses Ziels wurden im Vorläufervorhaben (IGF-Nr.: 16402, FVA-Nr.: 617) durch das Erarbeiten einer empirischen Modellfunktion für Mineralöle erzielt. Ein Berechnungsmodell für synthetische Öle wurde nun nach derselben Vorgehensweise erarbeitet. Die Berechenbarkeit der Förderwerte wurde damit um einen in der Antriebstechnik wichtigen Bereich erweitert. Das Langzeitverhalten der Dichtsysteme mit synthetischen Ölen wurde analog zum Vorläufervorhaben untersucht.
Um die Übertragbarkeit der Ergebnisse und deren Anwendung in der Praxis zu verbessern, wurde das Förderverhalten bei praxisrelevanten Störeinflüssen ermittelt. Es wurden Untersuchungen zum Förderverhalten bei Innendruck, bei statischem und dynamischem Versatz und im Tieftemperaturbereich für Systeme mit Mineralöl und mit synthetischen Ölen durchgeführt.
Durch die empirisch ermittelten Modelle erhalten Anwender die Möglichkeit, Förderwerte innerhalb eines breiten Parameterbereichs sowohl für Mineralöle als auch für synthetische Öle rechnerisch abzuschätzen. Durch die Untersuchung unterschiedlicher Betriebszustände und den Vergleich mit einem Referenzmodell ist eine Abschätzung, wie sich das Förderverhalten unter Einfluss der jeweiligen Betriebsbedingungen verändert, möglich.
Das IGF-Vorhaben IGF-Nr. 17938 N der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA) wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.